Simone Aughterlony
Remaining Strangers
Schweiz / DeutschlandDie Bräuche und Fabeln der Gastfreundschaft und die Beziehungen zum Fremden, die sie organisieren, so meinte der Philosoph Michel Serres, bildeten eine bildhafte und tiefgründige Anthropologie – «ohne Theorie, ohne Schwere, ohne Langeweile und voller Intelligenz». Diese Phänomene interessieren auch die Künstlerin Simone Augherlony. Mit «Remaining Strangers» – einem gross angelegten Stühlerücken – ruft sie dem Publikum Figuren des Fremden ins Bewusstsein. Die Anwesenden haben sich wiederholt auf bekannte soziale Situationen einzulassen, stetig haben die Klappstühle neu geordnet zu werden, stetig fragt sich letztlich: Wer bewirtet hier wen? (zts)
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Die Bräuche und Fabeln der Gastfreundschaft und die Beziehungen zum Fremden, die sie organisieren, so meinte der Philosoph Michel Serres, bildeten eine bildhafte und tiefgründige Anthropologie – «ohne Theorie, ohne Schwere, ohne Langeweile und voller Intelligenz». Dabei ist das Verhältnis von Wirt und Gast – von Eigenem und Fremdem – für Serres nie weit vom Parasitären: von Ketten des An- und Enteignens durch Kaskaden von Profiteuren, unter denen flugs wieder jemand anderes profitiert.
Derlei Phänomene interessieren auch die in Berlin und Zürich lebende Schweizer Künstlerin Simone Aughterlony. Mit «Remaining Strangers» – einem gross angelegten Stühlerücken – ruft sie dem Publikum über kurz oder lang Figuren des Fremden ins Bewusstsein. Die Anwesenden haben sich wiederholt auf bekannte soziale Situationen einzulassen, stetig haben die Klappstühle neu geordnet zu werden, stetig fragt sich: Wer bewirtet hier wen?
Wie also unter diesen Umständen etwas als das Eigene betrachten? Wie wegkommen vom Gedanken, uns gehöre etwas? Die Unterschiede zwischen Menschen anerkennend verdeutlicht «Remaining Strangers», wie stetig sich das Andere einschiebt. So zeigen Jen Rosenblit und Nic Lloyd auf der Bühne sowie der Musiker Hahn Rowe, wie sich anthropologische Grundfragen mit Klappstühlen und Mikrofonen erleben lassen. Ohne Theorie, ohne Schwere, ohne Langeweile und voller Intelligenz. (zts)
Künstlerische Leitung und Besetzung
Performance & Kreation | Jen Rosenblit, Gary Wilmes (aufgrund der aktuellen Einreisebestimmungen tritt Nic Lloyd mit Jen Rosenblit auf) |
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Konzept & Regie | Simone Aughterlony |
Musik | Hahn Rowe |
Lichtdesign | Joseph Wegmann |
Dramaturgische Beratung | Saša Božic, Jorge León, Felipe Ribeiro |
Bühne | Thibault van Craenenbroeck |
Kostüme | Nathalie Pallandre, Thibault van Craenenbroeck |
Maske | Nagi Gianni |
Inspizienz | Jan Olieslagers |
Technische Leitung | Marie Prédour |
Produktionsleitung | Sina Kiessling |
Fotos | ZTS/Christian Altorfer |
Produktion
Produktion | Verein für allgemeines Wohl, Imbricated Real |
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Koproduktion | HAU Hebbel am Ufer (Berlin), Arsenic – Centre d’art scénique contemporain (Lausanne), Gessnerallee (Zürich) |
Unterstützung | Stadt Zürich Kultur, Fachstelle Kultur Kanton Zürich, Schweizer Kulturstiftung Pro Helvetia, Migros-Kulturprozent, Schweizerische Interpretenstiftung SIS, Stiftung Anne-Marie Schindler, NATIONALES PERFORMANCE NETZ, The Invisible Dog Art Center - New York |
Koproduktionsförderung | Tanz (beauftragt von der Bundesregierung für Kultur und Medien) |
Gessnerallee
Performance, Zugehörigkeit und Gastgebertum
Dauer
1:40 Std.
Sprache
Englisch, mit Simultanübersetzung ins Deutsche über Kopfhörer
Zugänglichkeit
Kooperation
Eine Veranstaltung der Gessnerallee Zürich, die im Rahmen des Zürcher Theater Spektakels präsentiert wird
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Vorstellungen
Vorstellungen ab heute- Do 26.08. 20:00 - 21:40 35.–/25.–/15.– (freie Wahl) / Vorverkauf via Gessnerallee
- Fr 27.08. 21:30 - 23:10 35.–/25.–/15.– (freie Wahl) / Vorverkauf via Gessnerallee
- Sa 28.08. 21:30 - 23:10 35.–/25.–/15.– (freie Wahl) / Vorverkauf via Gessnerallee