Satoko Ichihara
Madama Butterfly
Japan / SchweizIn ihrer neusten Arbeit nimmt sich die junge japanische Regisseurin und Autorin Satoko Ichihara Puccinis Oper «Madama Butterfly» an: Eine junge Geisha wird mit einem amerikanischen Offizier verheiratet. Dieser schwängert sie – und verschwindet kurz danach. Später erfährt sie, dass er erneut geheiratet hat, und begeht Selbstmord. Ichihara dreht in ihrer mit dem Neumarkt entwickelten Adaption den Spiess um und erzählt die Geschichte aus Sicht der alleinstehenden Mutter. Dabei fragt sie etwa, wie sich das Fremde zu japanischen Schönheitsidealen verhält oder wie sich die Situation der Folgegeneration halbjapanischer Kinder gestaltet. (am)
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Satoko Ichihara ist in der japanischen Theaterlandschaft eine Ausnahmeerscheinung. Die junge Regisseurin und Autorin – sie hat Jahrgang 1988 – beharrt in ihren mehrfach ausgezeichneten Neubearbeitungen klassischer Stoffe konsequent auf einer explizit weiblichen Perspektive.
In ihrer neusten Arbeit nimmt sie sich Puccinis «Madama Butterfly» an: Eine junge japanische Geisha wird mit einem amerikanischen Offizier verheiratet. Dieser schwängert sie – und verschwindet kurz danach. Später erfährt die Geisha, dass er erneut geheiratet hat, und begeht Selbstmord. Die 1904 uraufgeführte Oper basiert auf einer Erzählung des Amerikaners John Luther Long, der sich von den Essays des Franzosen Pierre Loti inspirieren liess. Vor Puccini hatte bereits der Amerikaner David Belasco den Stoff zu einer Tragödie verarbeitet. Die Konstellation in den Werken dieser Herrenrunde ist stets die gleiche: Ein Westler trifft in Japan auf eine junge Einheimische, und das Drama nimmt seinen Lauf.
Für Ichihara handelt es sich hier um eine orientalistische Fantasterei für das exotisch Fremde. Sie dreht in ihrer mit dem Neumarkt entwickelten Produktion den Spiess um und erzählt die Geschichte aus Sicht der alleinstehenden Mutter. Was passiert, wenn die Geisha ihren Blick auf das für sie exotisch Fremde richtet? Und wie gestaltet sich die Situation für die «Hāfu», die Folgegeneration halbjapanischer Kinder? (am)
Künstlerische Leitung und Besetzung
Text & Regie | Satoko Ichihara |
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Dramaturgie | Tine Milz |
Performance | Kyōko Takenaka, Yan Balistoy, Sascha Ö. Soydan |
Bühnenbild & Kostüm | Stefan Britze |
Video | Juan Ferrari |
Übersetzung | Aya Ogawa |
Produktionsleitung | Stéphane Noël (Materialise) im Auftrag von Neumarkt (Zürich), Makiko Yamazato für Q Theatre Company (Tokyo), Theater Commons Tokyo |
Foto | ZTS/Christian Altorfer |
Produktion
Produktion | Neumarkt (Zürich) |
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Koproduktion | Q Theatre Company (Tokyo), Theater Commons Tokyo, Zürcher Theater Spektakel |
Unterstützung | Kinosaki International Arts Center (Toyooka), Arts Council Tokyo / Tokyo Metropolitan Foundation for History and Culture |
Rahmenförderung | Satoko Ichihara wird unterstützt durch The Saison Foundation (Tokyo) |
Rote Fabrik, Fabriktheater
Theater, Anti-orientalistischer Perspektivenwechsel
Premiere, Koproduktion
Dauer
ca. 1:30 Std.
Sprache
Japanisch, Englisch
Übertitelungen
Deutsch
Zugänglichkeit
Schutzkonzept
Für diese Veranstaltung ist ein Covid-Zertifikat erforderlich. Bitte halten Sie beim Einlass Ihr Covid-Zertifikat und einen Ausweis bereit (Identitätskarte oder Reisepass). Zudem gilt für diese Veranstaltung eine Maskenpflicht. Weitere Informationen zu Ihrem Besuch am Theater Spektakel 2021 finden Sie hier
Publikumsgespräch
Fr 3.9., nach der Vorstellung
Kooperation
Eine Veranstaltung in Zusammenarbeit mit der IG Rote Fabrik
Vorstellungen
Vorstellungen ab heute- Do 02.09. 20:00 - 21:30 CHF 35.–/15.–
- Fr 03.09. 20:00 - 21:30 CHF 35.–/15.–
- Sa 04.09. 20:00 - 21:30 CHF 35.–/15.–