Mapa Teatro
La Balsada
KolumbienMusik hallt über das Wasser, ein phantastisch dekoriertes Schiff legt an. Männer in Frauenkleidern gehen an Land und laufen mit Peitschen ausgerüstet durch die Strassen. Dieses faszinierende und schockierende Fest namens «Los Santos Inocentes» (Die unschuldigen Heiligen) in der kolumbianischen Stadt Guapi war für Mapa Teatro Inspiration zur Entwicklung eines Rituals am Ufer des Zürichsees. Die irritierende Nähe von Fest und Gewalt in Kolumbien ist ein zentrales Thema der Gruppe. Diese Kombination findet sich nicht nur in der ursprünglich christlichen Tradition, sondern auch in den unübersichtlichen Kämpfen, die sich aktuell in Guapi abspielen. So bekommt die Performance eine traurige Aktualität. (mvh)
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Musik hallt über das Wasser, ein phantastisch dekoriertes Schiff legt an. Männer in Frauenkleidern gehen an Land und laufen mit Peitschen ausgerüstet durch die Strassen. Dieses gleichermassen faszinierende wie schockierende Fest namens «Los Santos Inocentes» (Die unschuldigen Heiligen) spielt sich jährlich in der kolumbianischen Kleinstadt Guapi ab. Für Mapa Teatro war es die Inspiration zur Entwicklung eines festlichen Rituals am Ufer des Zürichsees, das die Gruppe mit ihren Performern, mit Dokumentarmaterial, Akkordeon und einem Schiff realisiert.
Die irritierende Nähe von Fest und Gewalt in Kolumbien ist ein zentrales Thema in den künstlerischen Untersuchungen der Gruppe. Ursprünglich eine christliche Tradition, erinnert «Los Santos Inocentes» an einen Tanz der spanischen Kolonisatoren und an eine lokale Auseinandersetzung zwischen der FARC und Paramilitärs Mitte der Neunzigerjahre, der 3000 Farmer zum Opfer fielen.
Was auf den ersten Blick poetisch und archaisch zugleich wirkt, hat in den letzten Wochen eine traurige Aktualität bekommen. Heute ist die Provinz Cauca, zu der Guapi gehört, ein Brennpunkt der aktuellen sozialen Unruhen in Kolumbien. Auch hier ist die Nähe von Fest und Gewalt frappierend: Tagsüber gleichen die Strassensperren der vor allem jungen Streikenden einer Art Karneval, nachts verwandelt sich die Szenerie in einen unübersichtlichen Kampf aller gegen alle. (mvh)
Künstlerische Leitung und Besetzung
Konzept & künstlerische Leitung | Heidi Abderhalden, Rolf Abderhalden |
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Mit | Heidi Abderhalden, Agnes Brekke, Andrés Castañeda, Julián Díaz, Miguel Molina, Santiago Sepúlveda |
Bühnenbild | Pierre Henri Magnin |
Kostüme | Elizabeth Abderhalden |
Musik & Sounddesign | Juan Ernesto Díaz |
Livemusik | Juan Ernesto Díaz, Miguel Molina |
Video | Ximena Vargas |
Kamera | Heidi Abderhalden, Lucas Maldonado |
Schnitt | Luis Antonio Delgado |
Foto | ZTS/Christian Altorfer, ZTS/Kira Barlach |
Produktion
Produktion & Inspizienz | José Ignacio Rincón |
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Koproduktion | Zürcher Theater Spektakel |
Saffainsel
Performance-Ritual auf dem See mit Video und Musik
Premiere, Koproduktion
Dauer
1 Std.
Zugänglichkeit
Schutzkonzept
Für diese Veranstaltung gilt keine Maskenpflicht und es ist kein Covid-Zertifikat erforderlich. Weitere Informationen zu Ihrem Besuch am Theater Spektakel 2021 finden Sie hier
Videoinstallation
Von 19.00 bis 21.00 Uhr ist «La Balsada» als Videoinstallation frei zugänglich
Open-Air-Vorstellung
Bei sehr schlechter Witterung muss die Vorstellung abgesagt werden. Auskunft über Durchführung spätestens 2 Std. vor Beginn auf theaterspektakel.ch und Facebook
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Vorstellungen
Vorstellungen ab heute- Fr 20.08. 21:30 - 22:30 CHF 25.–/15.–
- Sa 21.08. 21:30 - 22:30 CHF 25.–/15.–
- So 22.08. 21:30 - 22:30 CHF 25.–/15.–
- Mo 23.08. 21:30 - 22:30 CHF 25.–/15.–